“Wir haben versucht, das an Opposition zu leisten, was möglich war.”
Erhart Neubert, hier zusammen mit seiner Frau im Bild, wuchs in einem Pfarrhaus in Sonneberg im grenznahen Bereich auf. Er folgte dem Vorbild seines Vaters, wurde wie dieser Pfarrer und setzte sich zeitlebens für Opfer der DDR-Diktatur ein. Er wollte jedoch mehr tun, als nur zuzuhören und war deshalb als Oppositioneller in der DDR aktiv. Nach der friedlichen Revolution hat er sich dafür eingesetzt, den Opfern der DDR Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Außerdem hat er als Wissenschaftler in der Gauck-Behörde mitgearbeitet.
Erhart Neubert lebt heute in Limlingerode. Sein “besonderer Gegenstand” ist ein selbstgemachtes Demo-Plakat.
Er hat durch das Vorbild seines Vaters erlebt, wie wichtig es für Menschen in Not ist, sich zumindest aussprechen zu können – ohne die Furcht verraten zu werden. Das hat sein Vater als Pfarrer konsequent umgesetzt.
“Ich dachte, irgendwie muss man noch mehr tun.”
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Im Sperrgebiet haben die Funktionäre eine besondere Strategie entwickelt, um die Menschen zu disziplinieren. Die mussten nämlich dort mit der Ständigen Bedrohung leben, deportiert zu werden. Wer unangenehm auffiel wurde umgesiedelt und verlor seinen Grundbesitz. Besonders in den 50er und 60er Jahren traf dieses Schicksal viele Familien.
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Die Menschen im Sperrgebiet mussten mit der Ständigen Bedrohung leben, deportiert zu werden. Wer unangenehm auffiel wurde umgesiedelt und verlor seinen Grundbesitz. Die Verantwortlichen nannten das “Aktion Ungeziefer”. Einige Familien entschieden sich damals für den Freitod.
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Zur Zeit der DDR konnte er als Pfarrer vor allem nur zuhören (abgesehen von der Möglichkeit mit Schein-Arbeitsverträgen zu helfen); aber mit der friedlichen Revolution wurde das anders. Nun konnte er den Opfern wenigstens verspätet aktiv helfen, Gerechtigkeit zu bekommen.
“Deswegen ist für mich ’89 ein ungeheures Geschenk!”
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